REVIEWS | Der Neue Merker

„DER FREISCHÜTZ“ 18.5.2018 – frischer Wind in romantischem Rahmen
..,Musikalisch lag diese Neueinstudierung in den Händen von Daniele Rustioni, Chefdirigent der Oper von Lyon, gefragter Gast an den bedeutendsten Häusern und Stuttgart bislang durch äußerst beglückende Verdi-Dirigate verbunden. Umso größer war nun die Spannung auf seinen Umgang mit deutschem Repertoire, ja der deutschen romantischen Oper schlechthin. Der Enthusiasmus, mit dem er sich den Werken seiner Muttersprache hier gewidmet hat, macht sich auch bei Weber in einer lebendigen Gangart, in einer sowohl auf prachtvoll herausgearbeitete Details, warm seidige Streicher und einen federnden Rhythmus bedachten Wiedergabe bemerkbar. Mit dem komprimiert an einem Strang ziehenden und erlesen in den Soli wie kompakt in den Tutti agierenden Staatsorchester Stuttgart realisierte er eine Interpretation, die eine ideale Mitte zwischen insgesamt zügigen Tempi und dennoch ohne Hasten ausmusizierten Ruhepunkten aufweist. Die Hörner seien hier ebenso hervor gehoben wie das betörend weich und duftige Cello-Solo in Agathes Kavatine. Auf diesen Dirigenten sollte auch die neue Direktion nicht verzichten und ihn neben einem geplanten Symphoniekonzert auch weiterhin für die Oper gewinnen.
Der Staatsopernchor machte seinem Ruf und seiner mehrfachen Auszeichnung auch diesmal wieder alle Ehre. Ein fein abgestimmter Zusammenklang aller Stimmen wie auch deren Auffächerung bildete die Basis für die beiden die Oper umrahmenden Ensemble-Szenen, wobei der Jägerchor mit der köstlichen Präsentation unterschiedlichster Typen erneut zum Höhepunkt wurde. (Einstudierung: Johannes Knecht).
...Viel Begeisterung für das gesamte Ensemble und den Dirigenten, die er dankbar auch an die Soli-Musiker des Staatsorchesters weiterreichte.
Der Neue Merker, Udo Klebes

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