REVIEWS | Der Neue Merker

Stuttgart: „NABUCCO“ Feuer vom Dirigentenpult.
Stimmungserzeugung und liebevollem Musizieren aufhorchen ließ: Daniele Rustioni. Sein aus Temperament und Seele gleichermaßen gespeister Zugriff auf Verdis Kantilenenfreude und an Rubati reicher Cabaletten-Schlagkraft setzt das Stück auch im weiteren Verlauf unter Strom und lässt aus der manchmal banal anmutenden al fresco-Manier eines fixen Nummernschemas ein immer wieder spannendes Drama werden. Den Musikern des Staatsorchesters Stuttgart scheint unter seiner fordernden ebenso wie lustvoll anstachelnden Führung keine Schattierung, keine Akzentuierung und kein rhythmischer Impuls zu entgehen – so gebündelt konzentriert und doch locker natürlich spielen sie Verdi, als wäre seine Musik gerade frisch entstanden. Jeder Moment kommt durch ein wie intuitiv richtiges Zeitgefüge zu seinem Recht, und die Sänger können sich darin ebenso getragen wie höchst animiert fühlen, ihre Partien voll auszusingen und zu gestalten. Ein solcher Maestro ist Goldeswert für das italienische Repertoire. Ein Blick in seine Biographie lässt denn auch nicht verwundern, dass er trotz seines noch jugendlichen Alters bereits renommierte Bühnen wie London, Mailand, Venedig und München erobert hat. Das Künstlerische Betriebsbüro sollte ihn auch künftig für Stuttgart im Auge behalten.
... Mit dem Dirigenten und Catherine Foster stand er denn auch im Mittelpunkt der Pubikums-Begeisterung
Der Neue Merker, Udo Klebes

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