REVIEW | Opera Diary
Review by Markus Thiel from Merkur
Noch wird das Nationaltheater saniert. Die Bayerische Staatsoper weicht daher zum Saisonstart mit „Ariadne auf Naxos“ in den Herkulessaal aus. In dieser Besetzung funktioniert das Stück auch konzertant.
...Die „Ariadne“ funktioniert leidlich (erster Teil) bis hervorragend (nach der Pause) auch ohne Szenerie. Am Pult steht einer, den man eigentlich mit Italienischem zusammenbringt. Doch Daniele Rustioni macht seine Sache sehr überzeugend. Mit dem Bayerischen Staatsorchester kann er sich auf eines der Strauss-gestähltesten Ensembles weltweit verlassen. Und doch wird schnell deutlich, was Rustioni will: ein flexibles, schmiegsames Klangbild, einen flotten Duktus und Pathos nur, wenn sich die Titelheldin final Bacchus an die Brust wirft. Rustioni dirigiert ausgesprochen sängerfreundlich… Und Daniele Rustioni, 2023 an seinem Stammhaus Lyon schon mit einer „Frau ohne Schatten“ aktiv, problemlos mit einem weiteren Münchner Strauss betraut werden.”